80. Jahrestag der Befreiung von der NS-Gewaltherrschaft am 8. Mai

Zu einer Mahnwache anlässlich des Endes des 2. Weltkrieges vor 80 Jahren hatte der Verein Forum Eine Welt nach Gerolstein eingeladen. Vor dem Brunnenplatz versammelten sich unter dem Geläut von St. Anna knapp 80 vorwiegend ältere Bürger, darunter auch etliche Zeitzeugen, um gemeinsam an den Zusammenbruch des NS-Terrorregimes zu erinnern und dessen Opfer zu gedenken.

Die Vorzitzende des Forums, Maaike Thijs erinnerte in ihrer Ansprache: „Der 8. Mai ist nicht nur ein historisches Datum. Er ist ein Mahnmal. Ein lauter Ruf an uns alle, wachsam zu sein. Denn die Geschichte lehrt uns: Demokratie, Freiheit, Menschenwürde – sie sind niemals selbstverständlich. Sie müssen geschützt, verteidigt und gelebt werden – jeden Tag.

Und heute? Heute erleben wir, dass Rassismus wieder auf den Straßen sichtbar wird. Dass Hass und Hetze sich hinter vermeintlicher „Meinungsfreiheit“ verstecken. Dass demokratiefeindliche Kräfte versuchen, das Fundament unseres Zusammenlebens zu untergraben – schleichend, mit Worten, mit Lügen, mit Angst. Wir dürfen das nicht hinnehmen. Wir dürfen nicht schweigen. Denn Schweigen hat uns schon einmal an den Abgrund geführt.

Der 8. Mai ruft uns ins Gedächtnis: Es reicht nicht, „nie wieder“ zu sagen – wir müssen auch handeln, wenn es wieder beginnt. Wenn Menschen ausgegrenzt werden. Wenn die Sprache verroht. Wenn der Hass sich breitmacht. Dann ist es unsere Pflicht – als Bürgerinnen und Bürger, als Demokratinnen und Demokraten, als Menschen – aufzustehen.